Zitate zum Thema “Glück”
John Stuart Mill in Utilitarismus
Dieses Zitat stammt aus der Schrift Utilitarismus, die der englische Philosoph John Stuart Mill im Jahre 1861 verfasste. Mill unterscheidet darin verschiedene Kategorien des Glücks. So unterscheidet er zwischen den Grundbedürfnissen und Lüsten, die Menschen und Tiere gemeinsam haben, etwa Hunger, Durst und Sexualtrieb und höheren geistigen Bedürfnissen, wie etwa Wissens- und Erkenntnisdrang, das Menschen vorbehalten ist. Mit dem obigen Zitat macht er darauf aufmerksam, dass Menschen eben nicht glücklich werden können, wenn sie lediglich den Grundbedürfnissen oder sinnlichen Freuden nachjagen, denn damit wären sie nur glückliche Tiere.
Diese nüchterne Erkenntnis stammt von Wilhelm Schmid. In seinem Buch Glück macht der Philosoph vielmehr deutlich, dass Glück stets ein subjektives Erlebnis ist und dass es gleich mehrere „Glücke“ gibt. Dazu zählt Schmid das Zufallsglück, das Wohlfühlglück sowie das Glück der Fülle. Während es sich beim Zufallsglück um unerwartete, vorteilhafte Ereignisse handelt, wird mit dem Wohlfühlglück vor allem die Maximierung der Lust assoziiert. Hinter dem Glück der Fülle steckt dagegen das Erlebnis von Sinn. Nur ein Leben, das als sinnvoll erlebt wird, kann dauerhaftes Glück vermitteln, so der Philosoph aus Billenhausen.
Heinrich Heine in Sämtliche Gedichte
Dieses Zitat über das Glück entstammt einem Gedicht des Romanzero-Zyklus von Heinrich Heine, das der Dichter im Jahre 1851 veröffentlichte. Heute findet es sich in der Ausgabe Sämtliche Gedichte des Reclam-Verlages. Der Vergleich von Glück und Dirne deutet wohl auf die Flüchtigkeit des Glücksgefühls. Denn auch die Freuden der käuflichen Liebe währen in der Regel nicht lang, im Gegenteil.
Oscar Wilde in Ein idealer Gatte
Dieses Zitat ist in der Komödie Ein idealer Gatte von Oscar Wilde zu finden. Die Worte spricht Lord Goring als Erwiderung auf einen Vorwurf seines Vaters Lord Caversham, wonach sein Sohnemann nur Vergnügen im Sinn habe. Lord Goring ist erstaunt darüber, denn seiner Ansicht nach ist ein Leben, das nicht nach Vergnügen strebt, sinnlos. Vergnügen setzt er dabei mit Glück gleich, und weiß natürlich um die Flüchtigkeit beider Phänomene.
Erasmus von Rotterdam in Lob der Torheit
Diese These vertritt der Universalgelehrte Erasmus von Rotterdam in seiner satirischen Schrift Lob der Torheit aus dem Jahr 1509. Erasmus, heute Namenspatron einer niederländischen Universität und eines europäischen Kulturpreises, setzt sich in seiner Schrift für eine Aufwertung der Verrücktheit ein, denn sie sei als Gegenpol zur Vernunft ebenso eine schöpferische Kraft. Gleichzeitig aber hält er der Gesellschaft seiner Zeit vor, sie würde Vernunft und Verrückheit gern verwechseln und kritisiert so etliche Institutionen darunter auch Kirche und Wissenschaft.
Oscar Wilde in Das Bildnis des Dorian Gray
Im sechsten Kapitel von Oscar Wildes Roman Das Bildnis des Dorian Gray führen der titelgebende Jüngling und Lord Henry eine ihrer zahlreichen Konversationen. Diesmal ist Glück das Thema. Während Lord Henry mit den obigen Worten auf den Zusammenhang zwischen Glücklichsein und Gutsein hinweist, möchte Dorian Gray, dessen Körper nicht altert, wissen, was Gutsein bedeutet. Lord Henry antwortet: „Gut sein heißt in Harmonie mit sich selbst sein.“
Nathaniel Branden in Die 6 Säulen des Selbstwertgefühls
In seinem Buch Die 6 Säulen des Selbstwertgefühls spricht der amerikanische Psychologe Nathaniel Branden von zwei Aspekten des Selbstwertgefühls, der Selbstwirksamkeit und der Selbstachtung. Bei der Selbstwirksamkeit geht es um das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und den Glauben daran, jede Herausforderung des Lebens meistern zu können. Unter Selbstachtung versteht er das Gefühl, dass man es verdient hat, glücklich zu sein, und die damit verbundene Haltung, für seine Rechte, Wünsche und Bedürfnisse einzustehen. Wie man beides erlangen kann, klärt er in seinem Buch ohne in banale Ratschläge abzudriften.